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Geeignete
Optiken:
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Worst-Case-Szenario:
Häufig wird von Astronomie-Einsteigern
angenommen, daß das Wichtigste was sie unbedingt brauchen eine starke
Vergrößerung ist.
Darauf hin wird dann ein kleines "Supermarktfernrohr" in bunt
bebildertem Karton angeschaft, dessen Aufdrucke vielleicht 500-fache
Vergrößerung oder mehr versprechen. Leider kommt bei den meisten
Neuanschaffungen dieser Art dann die Entäuschung in der ersten
praktischen Beobachtungsnacht:
- Es ist der gesammte Stativaufbau wakelig und der kleinste Windhauch
schüttelt das Gerät.
- Über ca. 100-fache Vergrößerung wird die Bildqualität so schlecht,
dass man nichts mehr scharf stellen kann.
...Da ist wohl etwas schief gelaufen.
Nun es wird wohl offensichtlich, das mit einer hohen Vergrößerung nicht
alles getan ist.
Wichtiger sind ein gutes Öffnungsverhältnis ("schnelles
Fernrohr") und ein gutes Auflösungsvermögen in
Bogensekunden.
Bei Ferngläsern ist eine hohe Lichtstärke wichtig (z.B. Lichtstärke "49").
Auserdem sollte man natürlich auch die maximale Vergrößerung,
die ein Objektiv bildlich scharf zeigen kann stehts im Hinterkopf haben.
Öffnungsverhältnis:
Das Öffnungsverhältnis gibt an, wieviel mal länger die Brennweite von
Objektiv-Linse oder -Spiegel zum Objektivdurchmesser ist.
Hat ein Objektiv z. B. 80mm Durchmesser und eine Brennweite von 1200mm,
so ist das Öffnungsverhältnis 1:15 (1 zu 15) oder auch einfach f=15.
PS: f=15 ist früher das klassische Öffnungsverhältnis von Refraktoren
(Linsenteleskopen)
gewesen und für die Beobachtung oder gar Fotografie von DeepSky Objekten
sehr schlecht, da durch die im Verhältnis lange Brennweite viel Licht
"geschluckt" wurde.
Bei einem Gerät mit einem Öffnungsverhältnis von f=15 sind also für
Fotos lange Belichtungszeiten nötig. Es ist in diesem Fall also kein
"schnelles Fernrohr".
Um auch ein Beispiel für ein gutes Öffnungsverhältnis zu nennen, wäre
die Bauart des Newton-Reflektors geeignet. Hier ist es häufig f=5.
Natürlich hat ein Refraktor an anderer Stelle wieder Vorteile, wie z.B.
einen höheren Farbkontrast in dem sich darstellenden Bild oder das
Ausbleiben der Obskuration, also keinen Lichtverlust durch Fangspiegel
im Tubusgang wie bei Spiegelteleskopen.
Auflösungsvermögen:
Ein gutes Auflösungsvermögen benötigt man um auch kleine Details war
nehmen zu können. Beispielsweise bei der Trennung von Doppelsternen, die
sonst wie ein Einzelner wirken. Oder auch um bei der Planetenbeobachtung
einzelne Konturen erkennen zu können.
Ein möglichst großer Objektivdurchmesser ist hierbei das A und O, denn
die Berechnungsformel ist hierzu einfach nur:
Faktor 115 geteilt durch Objektivdurchmesser in Millimeter gleich
Auflösungsvermögen in Bogensekunden.
Beispiel: (Objektiv mit 80mm Durchmesser)
115/80 = 1,4375 Bogensekunden Auflösungsvermögen (im Vakuum)
Da der Faktor 115 allerdings rein physikalisch für den Luft leeren Raum
gilt und es in der Regel bei den Beobachtungen atmosphärische Störungen
gibt, wird für einen praxis nahen Wert meist der Faktor 130 benutzt.
Somit ergibt sich daraus:
130/80 = 1,625 Bogensekunden Auflösungsvermögen (unter
Berücksichtigung von atmosphärischen Störungen)
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Lichtstärke:
Besonders bei Ferngläsern aber auch gelegendlich bei Fernrohren ist die
Rede von der Lichtstärke.
Die Lichtstärke ist keine imaginäre Zahl, sondern hier kommt die
Biologie des menschlichen Auges mit ins Spiel.
Die Iris wird im Laufe der Lebensjahre langsam immer "träger". Es heist
im allgemeinen, ein Mensch mit 30 Jahren kann bei völliger Dunkelheit
seine Augen bzw. die Iris nur noch 7mm weit öffnen. Mit zunehmendem
Alter wird es noch weniger. Der "Lichteinlass" zum Sehnerv ist also nur
begrenzt verfügbar.
An dieser Stelle schauen wir uns den Lichtaustritt eines
Fernglas-Okulares genauer an.
Ist die Lichtstärke sehr hoch, "schirmt" die Iris(-Blende) das
überschüssige Licht einfach ab und es geht verloren.
Ist die Lichtstärke sehr gering, kann das Optimum an Lichtmenge nicht
vom Auge aufgenommen werden.
Die Formel zur Berechnung der Lichtstärke ist:
(Objektivdurchmesser / Vergrößerung)² = Lichtstärke
Hierbei verfeinert die Quadrierung das eigentliche Ergebnis nochmals.
Bei Lichtstärke 49 also (7)² ist das Optimum an Lichtmenge zum Auge
erreicht. (ohne Filter)
Beispiel:
Ein Fernglas hat 7fache Vergrößerung und 50mm Objektive.
(50/7)² = 51,...
Es wäre also mit Lichtstärke 51 ein sehr gutes Nachtglas mit dem man
auch noch evtl. Filter zur Kontrasterhöhung etc. nutzen könnte.
Hier noch ein paar grafisch dargestellte Funktionskurven der Lichtstärke
bei größeren Optiken:
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Maximalvergrößerung:
Wie ganz am Anfang im "Worst-Case-Szenario"
beschrieben, kann man den Vergrößerungsfaktor eines Fernrohres
"übersteuern". Das Bild kann in solch einem Fall nicht mehr scharf
eingestellt werden. Umgangssprachlich: "die Schärfe klappt um".
Egal ob Spiegel- oder Linsen-Fernrohr gilt hierzu als Faustformel:
Objektivdurchmesser in mm x2 = Maximalvergrößerung.
Also ein 60mm Linsen-Objektiv schaft nicht mehr als 120 fache
Vergrößerung,
ein 200mm Spiegel schaft nicht mehr als 400 fache Vergrößerung,
usw.
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Hier nun ein paar Bilder von meiner Ausrüstung: |
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Mit dem 10x50 Fernglas aus Vaters Zeiten fing
bei mir alles an. Es hatte noch keinen Stativanschluß und ich hatte mich
immer am Terrassen-Türrahmen angelehnt, um einen möglichst verwackelungs freien
Blick hin zu bekommen. Ich war ca. 8 oder 9 Jahre alt.
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Ein 10-30x60 Zoom-Fernglas ist schon ganz was
anderes. Es ist leicht, preisgünstig, hat Stativanschluß und durch den
Zoombereich ergibt sich einerseits eine akzeptable Lichtstärke bei
niedriger Vergrößerung oder man hat ein wenig Vergrößerung für hellere
Objekte wie z.B. den Mond zur Verfügung.
Für einen schnellen und flüchtigen Blick am Himmel ist dies Fernglas
heute meine erste Wahl.
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Das 30-60x60 Zoom-Spektiv ist ebenfalls sehr
leicht und damit mobil einsetzbar, hat aber schon eine deutlich stärkere
Vergrößerung was zu lasten der Lichtstärke geht. Dennoch kann man
Beispielsweise Jupiter schon recht gut erkennen und auch seine 4
galiläischen Riesenmonde sind hiermit schon Stecknadel fein zu sehen.
Des weiteren kann man mit einem Klemmgestell sein Handy so am Okular
befestigen, dass Fotos und Videos gemacht werden können. Allerdings ist
es mir persönlich immer eine grausige Fummelei, bis die optische Achse
zwischen Handykamera-Linse und Okular halbwegs genau getroffen ist. Die
so gewonnenen Bilder zeigen leider später bei der Nachbearbeitung am PC
häufig nicht die beste Qualität.
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Nein, dies ist kein weiteres Fernglas :-)
Der 11x80 Kometengucker ist für Deep-Sky Objekte bei Neumond gut
geeignet. Hiermit kann man bei Lichtstärke 52! und wunderbarem
Panoramablick durch den Nachthimmel gleiten. An den Okularen sind
verschiedene Gummi-Augenmuscheln als auch Filter anschraubbar. Er wiegt
schon über 2Kg, was einen Stativanschluß unablässig macht.
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Ein rein mechanisch arbeitendes 500mm
Teleobjektiv (f=8) mit T2 Gewindestutzen und Adapter zur Aufnahme von
Okularen oder wie hier zu sehen, mit USB-Planetenkammera. Die
Bildqualität ist zumindest meiner Meinung nach erstaunlich gut.
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Der Refraktor (f=15) |
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